Gartenwasser abstellen

Gartenwasser abstellen

25. September 2024 / Andreas Kirchner

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Gartenwasser sollte spätestens vor dem ersten Frost abgestellt werden.
  • Achte darauf, alle Leitungen vollständig zu entleeren, um Frostschäden zu vermeiden.
  • Frostsichere Außenarmaturen sind eine gute Investition für kältere Regionen.
  • Bewässere Pflanzen vor dem Wintereinbruch ausreichend.
  • Denke auch an Bewässerungssysteme und Regenfässer – auch diese sollten entleert werden.
Jeder Gartenbesitzer weiß, dass der Wechsel der Jahreszeiten besondere Aufgaben mit sich bringt. Eine dieser Aufgaben, die oft vernachlässigt wird, ist das rechtzeitige Abstellen des Gartenwassers. Wenn die Temperaturen sinken und der Winter naht, kann das Wasser in den Leitungen einfrieren und erhebliche Schäden an den Rohren verursachen. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, um das Gartenwasser abzudrehen? Und wie geht man dabei vor, um sicherzustellen, dass wirklich kein Wasser mehr in den Leitungen verbleibt? In diesem Artikel erfahrt ihr alles, was ihr wissen müsst, um eure Wasserleitungen winterfest zu machen und euer Bewässerungssystem vor Frostschäden zu schützen. Mit unseren Tipps seid ihr bestens vorbereitet und könnt den Winter entspannt angehen.

Wann sollte man das Gartenwasser abstellen?

Der richtige Zeitpunkt, um das Gartenwasser abzudrehen, hängt maßgeblich von den Wetterverhältnissen in eurer Region ab. Grundsätzlich gilt, dass ihr das Wasser spätestens dann abstellen solltet, wenn der erste Frost angekündigt wird. In der Regel beginnt die Frostperiode in Deutschland zwischen Oktober und November, je nachdem, in welcher Region ihr lebt. Besonders in höher gelegenen Gebieten kann der Frost früher einsetzen. Es ist wichtig, das Wasser rechtzeitig abzustellen, bevor die Temperaturen unter null Grad fallen, denn bereits wenige Minusgrade können ausreichen, um Wasserleitungen im Garten gefrieren zu lassen und damit Risse oder Rohrbrüche zu verursachen.

Ein kleiner Tipp: Behaltet die Wettervorhersagen im Blick und handelt frühzeitig, um auf der sicheren Seite zu sein.

Warum ist es wichtig, das Gartenwasser abzustellen?

Wenn das Wasser in den Gartenleitungen bleibt und es friert, dehnt sich das gefrorene Wasser aus. Diese Ausdehnung kann dazu führen, dass die Leitungen platzen oder sich zumindest Risse bilden. Die Folgen solcher Schäden können teuer und aufwendig zu reparieren sein. Außerdem bleiben Frostschäden oft unbemerkt, bis es zu spät ist und das Wasser im Frühjahr wieder angestellt wird – dann sind die Folgen meist schon sichtbar und Wasser tritt aus den defekten Leitungen aus. Das Abstellen des Gartenwassers ist also eine einfache, aber sehr effektive Maßnahme, um solche kostspieligen Reparaturen zu vermeiden.

Frostsichere Armaturen und Entwässerungshähne sind eine sinnvolle Investition für Regionen mit besonders strengen Wintern. Sie schützen die Leitungen zusätzlich vor Kälte und minimieren das Risiko von Schäden.

Wie stelle ich das Gartenwasser richtig ab?

Das Abstellen des Gartenwassers ist kein Hexenwerk, aber es gibt ein paar Schritte, die ihr beachten solltet, um sicherzugehen, dass wirklich kein Wasser mehr in den Leitungen verbleibt. Hier eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Hauptwasserhahn abdrehen: Zunächst müsst ihr den Hauptwasserhahn für den Außenbereich, meist im Keller oder einem Abstellraum, abstellen. So verhindert ihr, dass weiteres Wasser in die Leitungen fließt.

  2. Außenwasserhähne öffnen: Danach solltet ihr alle Außenwasserhähne komplett öffnen. Dadurch kann das verbliebene Wasser aus den Leitungen ablaufen. Es ist wichtig, dass kein Wasser mehr in den Rohren steht, da dieses bei Frost gefrieren und Schäden verursachen könnte.

  3. Entwässerungsventile öffnen: Falls vorhanden, öffnet auch die Entwässerungsventile an den Leitungen. Diese Ventile sorgen dafür, dass auch das letzte Wasser aus den Rohren entweicht.

  4. Sichtprüfung durchführen: Schaut euch die Außenleitungen an, um sicherzustellen, dass keine Wasserreste austreten. Nach dieser Überprüfung könnt ihr die Wasserhähne draußen offen lassen, damit eventuelle Restfeuchtigkeit entweichen kann.

Mit diesen Schritten seid ihr auf der sicheren Seite und könnt beruhigt in die kalte Jahreszeit starten.

Was ist mit Bewässerungssystemen?

Wenn ihr in eurem Garten automatische Bewässerungssysteme installiert habt, müssen auch diese vor dem Winter entsprechend vorbereitet werden. Da solche Systeme oft unterirdisch verlegt sind, ist es besonders wichtig, das Wasser vollständig aus den Leitungen zu entfernen, um Frostschäden zu vermeiden. Je nach Art des Systems gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen:

  • Manuelle Systeme: Bei einem manuellen System ist es in der Regel ausreichend, den Wasserhahn abzudrehen und die Leitungen zu entleeren. Viele Systeme haben Entleerungsventile, über die ihr das Wasser ablassen könnt.
  • Automatische Systeme: Bei automatischen Bewässerungssystemen solltet ihr sicherstellen, dass sowohl die Ventile als auch die Steuergeräte winterfest gemacht werden. Die meisten Hersteller empfehlen, das System mit Druckluft zu entleeren, um sicherzustellen, dass keine Restfeuchtigkeit in den Rohren verbleibt.

Denkt daran, die Anleitung eures Systems zu konsultieren, um die genaue Vorgehensweise zu erfahren.

Was ist mit Regenfässern?

Regenfässer sind eine großartige Möglichkeit, Wasser zu sparen und es für die Bewässerung eurer Pflanzen zu nutzen. Allerdings solltet ihr auch hier Vorsicht walten lassen, wenn der Winter kommt. Regenfässer können bei Frost ebenfalls beschädigt werden, wenn das Wasser darin gefriert und sich ausdehnt. Um dies zu vermeiden, solltet ihr die folgenden Schritte beachten:

  1. Entleert das Regenfass vollständig. Lasst kein Wasser zurück, da dies bei Minustemperaturen gefrieren und das Fass sprengen kann.

  2. Lagert das Fass idealerweise an einem frostsicheren Ort. Wenn dies nicht möglich ist, dreht das Fass zumindest um, damit kein Regenwasser mehr hineinfließen kann.

  3. Regenfässer abdecken: Falls ihr das Regenfass draußen lasst, deckt es ab, um zu verhindern, dass Regenwasser im Winter hineinläuft.

Praxisbeispiele: So schützt ihr euer Gartenwasser effektiv

Ein gutes Beispiel für das richtige Vorgehen stammt von einer Familie in Bayern, die jährlich ihr umfangreiches Bewässerungssystem winterfest macht. Sie beginnen bereits Ende September damit, ihre Regenfässer zu entleeren und das Wasser abzuleiten. Im Oktober drehen sie dann den Hauptwasserhahn im Keller ab und öffnen alle Ventile im Garten. Zudem haben sie in frostgefährdeten Bereichen frostsichere Außenarmaturen installiert. Dank dieser Vorbereitung hatten sie bisher noch nie Frostschäden an ihren Leitungen, obwohl die Winter in ihrer Region sehr hart sind.

Ein weiteres Beispiel kommt aus Niedersachsen, wo ein Hobbygärtner besonders auf die Pflege seiner Bewässerungsanlage achtet. Er nutzt Druckluft, um sämtliche Wasserreste aus den unterirdischen Leitungen zu entfernen und kontrolliert regelmäßig, ob alle Ventile und Rohre vollständig leer sind. Auch bei ihm gab es bisher keine Frostschäden, obwohl das System bereits seit über zehn Jahren in Betrieb ist.

Expertenmeinungen: Frostschutz im Garten

Laut dem Gartenexperten Michael Meyer ist es besonders wichtig, nicht nur das Wasser abzustellen, sondern auch auf hochwertige frostsichere Außenarmaturen zu setzen. Diese reduzieren das Risiko von Frostschäden erheblich. Zudem empfiehlt er, bereits im Herbst mit der Wintervorbereitung zu beginnen, um auf der sicheren Seite zu sein. „Viele warten zu lange und werden dann vom Frost überrascht. Sobald die Temperaturen unter null fallen, können Schäden in den Leitungen entstehen, die oft erst im Frühling sichtbar werden. Es ist daher ratsam, rechtzeitig alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.“

Eine Studie der Hochschule Geisenheim unterstützt diese Aussagen und betont, dass vor allem die Kombination aus Entleeren und frostsicheren Armaturen eine wirksame Methode ist, um Schäden zu verhindern.

Tipps und Best Practices

Damit ihr optimal auf den Winter vorbereitet seid, hier noch einmal einige wichtige Tipps und Best Practices:

  1. Frühzeitig handeln: Wartet nicht bis zum ersten Frost, sondern stellt das Gartenwasser rechtzeitig ab.
  2. Leitungen vollständig entleeren: Öffnet alle Wasserhähne und Entwässerungsventile, um sicherzugehen, dass keine Wasserreste zurückbleiben.
  3. Frostsichere Armaturen installieren: Besonders in Regionen mit strengen Wintern lohnt sich die Investition in frostsichere Armaturen.
  4. Regenfässer entleeren: Vergesst nicht, auch Regenfässer und Bewässerungssysteme auf den Winter vorzubereiten.
  5. Bewässerungssysteme mit Druckluft entleeren: Nutzt, wenn möglich, Druckluft, um Wasserreste aus unterirdischen Systemen zu entfernen.

Fazit: Garten winterfest machen

Der Winter kann kommen, wenn ihr euer Gartenwasser rechtzeitig abgestellt und alle notwendigen Vorkehrungen getroffen habt. Mit der richtigen Vorbereitung schützt ihr nicht nur eure Leitungen, sondern spart auch langfristig Kosten für Reparaturen. Wartet also nicht zu lange und nutzt unsere Tipps, um euer Gartenwasser sicher und effektiv abzustellen.

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Andreas Kirchner

Als leidenschaftlicher Kenner und Liebhaber aller Dinge, die mit Deutschland zu tun haben, ist Andreas Kirchner der stolze Autor und Gründer von HilfeLokal.de, einem umfassenden Portal, das sich den vielfältigen Facetten Deutschlands widmet. Mit einem tiefen Verständnis für die kulturelle, historische und soziale Landschaft dieses Landes, bringt Andreas Kirchner sein umfangreiches Wissen und seine Erfahrungen ein, um Besuchern einzigartige Einblicke und wertvolle Informationen zu bieten.

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